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Corona in Deutschland: Infektionszahlen sinken weiter - Bundesregierung stuft Großbritannien neu ein

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Die Corona-Zahlen in Deutschland sinken. Virus-Mutanten könnten diesen Trend gefährden. Das RKI verhängt deshalb neue Reisebeschränkungen. Der News-Ticker.

Update vom 22. Mai, 13.45 Uhr: Erstmals hat es in den vergangenen 48 Stunden mehr Zweit- als Erstimpfungen gegeben. Diese „erwartete, aber neue Entwicklung“ verkündete Gesundheitsminister Jens Spahn am Samstag auf Twitter und hob hervor, wie wichtig eine Zweitimpfung zum Schutz gegen das Coronavirus sei.

Insgesamt sind nun laut Spahn 33 Millionen Menschen in Deutschland mindestens einmal geimpft. Das entspricht 39, 7 Prozent. 13,6 Prozent sind bereits vollständig geimpft.

Update vom 22. Mai 9.27 Uhr: Immer mehr Menschen in ganz Deutschland sind inzwischen impfberechtigt. Doch während Pflaster-Bilder die sozialen Medien überschwemmen, scheint eine Gruppe zu kurz zu kommen. “Menschen mit Behinderung sind vergessen worden“, sagt Jutta Pagel-Steidl, Geschäftsführerin des Landesverbands Baden-Württemberg für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung gegenüber der dpa. Sie bekomme sehr viele Anrufe von Angehörigen, die sich das nicht erklären könnten. „Es gab einen Mangel an Aufklärung.“

Ein Problem seien auch die Begrifflichkeiten der Priorisierung. So lasse sich nicht immer gleich klären, wer aufgrund welcher Behinderung impfberechtigt sei. „Viele Menschen haben diffuse Behinderungen. Diese Fälle sind komplexer, als es die Priorisierung abbildet.“ Viele Menschen mit Behinderung seien deswegen noch nicht geimpft worden. Wie viele Menschen mit Behinderung bundesweit bereits geimpft sind, wurde vom RKI bislang nicht erfasst. 

Corona in Deutschland: Sorge wegen Mutation aus Indien - Bundesrepublik stuft Großbritannien neu ein

Update vom 22. Mai 8.35 Uhr: Wer vorhatte, in den nächsten Wochen einen Abstecher ins vereinte Königreich zu machen, sollte besser umdisponieren. Denn Deutschland hat Großbritannien am Samstag zum Virusvariantengebiet erklärt. Dabei galt die Insel zwischenzeitlich als Vorzeige-Modell für eine gute Bekämpfung mit harten Maßnahmen.

Sorge bereitet jetzt die rasante Ausbreitung der als besonders ansteckend geltenden indischen Coronavirus-Variante. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte, gilt die Einstufung ab Mitternacht. Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen dürfen dann nur noch deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen nach Deutschland befördern. Für Einreisende aus Großbritannien gilt eine zweiwöchige Quarantänepflicht, die auch nicht durch negative Tests verkürzt werden kann.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft die Mutation B.1.617.2 als „besorgniserregend“ ein. Das liegt an der hohen Übertragbarkeit aber auch an der Befürchtung, der Impfschutz könnte geringer sein. Bis Mitte dieser Woche waren in Großbritannien rund 3000 Fälle der indischen Corona-Variante nachgewiesen worden.

Corona-Zahlen in Deutschland sinken weiter: RKI meldet 7082 Neuinfektionen

Update vom 22. Mai, 8.10 Uhr: Die Gesundheitsämter haben am Morgen 7082 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus den Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Samstag hervor. Im Vergleich zur vergangenen Woche sinken die Infektionszahlen damit um rund 800 Fälle. Eine positive Entwicklung, die sich auch in der sinkenden 7-Tage-Inzidenz niederschlägt: Die liegt aktuell bei 66,8. (Vortag: 67,3; Vorwoche: 87,3)

Auch die Todeszahlen sind im Vergleich zur vergangenen Woche, wenn auch nur leicht gesunken: von 177 auf 170 Corona-Toten in 24 Stunden. Insgesamt zählt das RKI seit Beginn der Pandemie inzwischen 3 642 244 Corona-Infektionen.

Update vom 21. Mai, 21.14 Uhr: Die Corona-Lage in Deutschland bleibt stabil. Wie das Robert Koch-Institut am Abend mitteilte, liegt die Reproduktionszahl heute bei 0,86. Das geglättete 7-Tage-R beträgt 0,85. Liegt der R-Wert dauerhaft unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab, liegt er darüber, steigen die Fallzahlen.

Corona in Deutschland: Merkel-Appell an die Bevölkerung

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt an der Sitzung des Bundestags teil. Thema ist die erste Lesung zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes. (Symbolbild)
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt an der Sitzung des Bundestags teil. Thema ist die erste Lesung zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes. (Symbolbild) © Kay Nietfeld/dpa

Update vom 21. Mai, 19.07 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgerufen, trotz der Lockerungen der Corona-Maßnahmen weiter Vorsicht walten zu lassen. „Ich hoffe nach der langen Zeit des Schließens und der nicht-gegebenen Möglichkeiten, dass die Menschen auch sehr verantwortungsvoll mit diesen Möglichkeiten umgehen“, sagte sie am Freitagabend in Berlin. „Das Virus ist nicht verschwunden.“ Es sei „von allergrößter Bedeutung“, weiterhin die Regeln einzuhalten.

„Erst einmal können wir uns ja freuen, dass die Inzidenzen so weit gesunken sind“, dass überhaupt über Öffnungsschritte nachgedacht werden könne, sagte Merkel. „Wir müssen aufpassen. Aber wir können uns angesichts der Entwicklung eben auch Öffnungsschritte leisten.“ Sie gehe davon aus, dass „bei der gebotenen Aufmerksamkeit und Sorgfalt“, die nun hoffentlich viele walten ließen, nicht darüber geredet werden müsse, „dass wir wieder schließen müssen“, fügte Merkel hinzu.

Update vom 21. Mai, 18.03 Uhr: Wird die Maskenpflicht in Niedersachsen aufgehoben? Nach längerem Hin und Her hat die Landesregierung entschieden - und will alles beim Alten behalten. Allerdings stellte die Politik Lockerungen in anderen Bereichen* in Aussicht.

Corona in Deutschland: Baden-Württemberg passt Impfstrategie an

Update vom 21. Mai, 17.06 Uhr: Baden-Württemberg ändert seine Impfstrategie. Das Gesundheitsministerium will zusammen mit den Kommunen verstärkt Menschen in sozialen Brennpunkten impfen. Insbesondere Menschen, die sich kleine Wohnungen teilten, nicht im Homeoffice arbeiten könnten oder in irgendeiner Form sozial benachteiligt sind, seien seltener geimpft als der Bevölkerungsdurchschnitt, teilte das Ministerium am Freitag in Stuttgart mit. Dazu sollen die mobilen Impfteams zum Einsatz kommen.

Staatssekretärin Ute Leidig sagte: „Damit wir beim Impfen wirklich alle mitnehmen, müssen Vor-Ort-Impfungen in Stadtteilen mit sozioökonomisch benachteiligten Bevölkerungsgruppen in den kommenden Wochen ein fester Bestandteil der Impfkampagne im Land sein.“ Beinahe 40 Prozent aller Menschen im Land hätten bereits mindestens die erste Impfung erhalten. Deutlich über 70 Prozent der über 60-Jährigen hätten mindestens eine Erstimpfung.

Corona in Deutschland: Polizei schnappt Impfpass-Fälscher (31)

Update vom 21. Mai, 14.40 Uhr: Er soll unter anderem Impfpässe mit gefälschten Eintragungen von Corona-Impfungen verkauft haben: Die Polizei hat einen 31-Jährigen aus dem Landkreis Reutlingen festgenommen, der neben den Fälschungen auch einen illegalen Handel mit Betäubungsmitteln betrieben haben soll. Der Mann befinde sich in Untersuchungshaft, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mit. 

Es werde auch gegen die 34 Jahre alte Lebensgefährtin des Mannes ermittelt. Sie kam aber wieder auf freien Fuß. Beiden
werde vorgeworfen, Impfpässe mit falschen Einträgen an verschiedene Abnehmer verschickt zu haben. Ein Hinweis brachte die Ermittler auf die Spur des Paares.

Bei der Durchsuchung der Wohnung versuchte der einschlägig vorbestrafte 31-Jährige zunächst durch ein Fenster zu flüchten,
konnte aber nach kurzer Verfolgung von den Einsatzkräften eingeholt werden. In der Wohnung fanden die Beamten unter anderem verschiedene gefälschte Impfpässe und mehrere Tausend, teilweise bereits bedruckte Klebeetiketten. Zudem stießen die Beamten auf über 90 Gramm bereits verkaufsfertig portioniertes Amphetamin, kleinere Mengen Heroin und Marihuana.

Corona in Deutschland: Etwa 50 Jugendliche feiern Abitur - Polizei sammelt zahlreiche Wertgegenstände ein

Update vom 21. Mai, 14.15 Uhr: Auf der Flucht vor der Polizei haben rund 50 Feiernde zahlreiche Wertgegenstände zurückgelassen. Die Jugendlichen feierten auf einem alten Sportplatz in Obrigheim (Landkreis Neckar-Odenwald) das Abitur, teilte die Polizei am Freitag mit. Als die Beamten eintrafen, flüchteten sie in einen Wald.

Die Einsatzkräfte forderten die Feiernden per Lautsprecher auf, ihre liegengelassenen Wertsachen abzuholen. Da sich niemand auf die Durchsage am Donnerstag meldete, nahm die Polizei die Gegenstände mit. Auf dem Revier warten nun unter anderem Handtaschen, Geldbeutel und ein Fahrrad auf ihre Abholung. Die Jugendlichen haben wegen ihres Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetzes nichts zu befürchten, versicherte die Polizei. Ihnen drohe keine Anzeige. Im Nachhinein sei nicht feststellbar, wer genau vor Ort gewesen sei.

Corona in Deutschland: Europa-Park öffnet wieder - Tausende Gäste strömen in Freizeitpark

Update vom 21. Mai, 12.40 Uhr: Die Corona-Lage in Deutschland entspannt sich von Tag zu Tag immer mehr, immer mehr Bundesländer lockern die strengen Corona-Maßnahmen der letzten Monate. Nun gibt es auch für Deutschlands größten Freizeitpark, den Europa-Park, einen ersten Lichtblick in der Pandemie. Der Freizeitpark durfte nach monatelanger Corona-Zwangspause endlich wieder öffnen.

Rund 3000 Besucher hatten den Park in Baden-Württemberg zur Eröffnung am Freitag für sich und wurden mit viel Pomp empfangen: Mitarbeiter standen Spalier und begrüßten die Gäste, für die eigens ein roter Teppich ausgerollt worden war. Einzelne Besucher konnten ihre erste Achterbahnfahrt offenbar nicht erwarten und rannten auf die Attraktion zu.

In Rust beginnt die Saison mit einer reduzierten Gästezahl. In den kommenden Tagen will man sich nach und nach auf rund 10 000 Besucher steigern. Zu normalen Zeiten kommen nach Park-Angaben bis zu 40 000 Gäste pro Tag. Es gelten strenge Hygieneauflagen, etwa eine weitreichende Maskenpflicht. Zudem dürfen nur Menschen mit vorab gekauften Tickets rein. Zugang hat außerdem nur, wer getestet, geimpft oder genesen ist.

Corona in Deutschland: Jens Spahn und RKI-Chef Wieler informieren bei PK

Update vom 21. Mai, 12.20 Uhr: Jens Spahn, RKI-Chef Lothar Wieler und Henriette Reker haben am Freitag bei einer Pressekonferenz über die aktuelle Corona-Lage informiert. Dabei war auch das einheitliche Impfzertifikat Thema. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, dass der elektronische Impfpass in Deutschland bis Ende Juni zur Verfügung stehen wird. Mit der Einigung vom Donnerstag gebe es nun in den EU-Staaten einheitliche Rechtsrahmen und Standards, sagte Spahn am Freitag. Die entsprechende App, in die das Impfzertifikat eingescannt werden kann, solle in den kommenden Wochen fertig sein.

Spahn hatte den elektronischen Impfausweis bereits zuvor für die zweite Hälfte des zweiten Quartals angekündigt, also in dem Zeitraum zwischen Mitte Mai und Ende Juni. Mitgliedstaaten und EU-Parlament hatten sich am Donnerstag auf die Einführung des Zertifikats zum 1. Juli geeinigt. Es soll neben Angaben zu Impfungen auch Informationen über Tests oder überstandene Corona-Infektionen enthalten.

Corona in Deutschland: Bundesländer lockern immer weiter - Kritik an zu schnellen Entscheidungen

Update vom 21. Mai, 9.50 Uhr: Die Corona-Lage in Deutschland entspannt sich weiter, die Infektionszahlen sinken und die Bundesländer lockern aktuell immer häufiger ihre Maßnahmen. Während in vielen Bundesländern die Öffnung der Außengastronomie im Fokus steht, will das Saarland noch im Mai sogar die Innengastro öffnen. Doch eine zu kurzfristige Öffnung der Gastronomie nach sieben Monaten Lockdown ist aus Sicht der Branche oft nicht umsetzbar.

Zwar könne man schon davon ausgehen, dass die Gastronomie innerhalb von zehn Tagen und die Hotellerie binnen zwei Wochen wieder hochgefahren werden könnten, sagte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Guido Zöllick, am Freitag im ZDF-„Morgenmagazin“. Aktuell agierten die Bundesländer jedoch deutlich kurzfristiger. Wenn teils nur wenige Tage blieben, sei das nicht machbar. „Denn den Betrieb wieder anzufahren, ist das eine. Aber die Gäste dafür zu gewinnen, ist das andere.“

Ob sich die Öffnung mit begrenzter Gästezahl und Schutzkonzepten lohne, müsse jeder Unternehmer für sich entscheiden, sagte Zöllick weiter. Wenn aber wie in Mecklenburg-Vorpommern die Hotellerie zunächst nur für Gäste aus dem eigenen Bundesland aufmachen dürfe, sei das für größere Unternehmen „ganz sicher nicht wirtschaftlich“. Angesichts der unsicheren Wetterlage sei auch das Betreiben der Außengastronomie schwierig. Besser wäre eine bundeseinheitliche Öffnung der Außen- und Innengastronomie mit entsprechenden Schutzkonzepten gewesen, betonte Zöllick.

Corona in Deutschland: RKI veröffentlicht aktuelle Zahlen

Update vom 21. Mai, 6.15 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 8769 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Freitagmorgen hervor (Stand: 5.08 Uhr). Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.336 Ansteckungen gelegen. Die 7-Tage-Inzidenz bundesweit sinkt ganz leicht auf 67,3 (Vortag: 68,0; Vorwoche: 96,5). Allerdings könnte die Inzidenz ein besseres Bild der Infektionslage zeichnen, als sie tatsächlich ist. Denn aufgrund von Feier- und Brückentagen wie in der vergangenen Woche suchen dem RKI zufolge weniger Personen einen Arzt auf, wodurch weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 226 neue Todesfälle verzeichnet.

Corona in Deutschland: Kinder unter 16 Jahren müssen künftig keine FFP2-Maske mehr tragen

Update vom 20. Mai, 21.25 Uhr: Dank einer Änderung im Infektionsschutzgesetz müssen Kinder zwischen sechs und 16 Jahren in Deutschland künftig in vielen Fällen keine FFP2-Maske mehr tragen. Der Bundestag strich am Donnerstag eine entsprechende Passage aus dem Infektionsschutzgesetz. Wenn der Bundesrat ebenfalls zustimmt, ist in Bussen und Bahnen, bei Friseurbesuchen
oder medizinischen Terminen für Kinder künftig eine einfache OP-Maske ausreichend. Kinder unter sechs Jahren sind ohnehin generell von der Maskenpflicht ausgenommen.

Daneben beschloss der Bundestag härtere Strafen für das Fälschen von Impfpässen. Wer gefälschte Impfdokumente oder
Testergebnisse nutzt, muss mit bis zu einem Jahr Gefängnis rechnen. Für das Eintragen falscher Angaben drohen sogar zwei Jahre Haft.

Update vom 20. Mai, 18.28 Uhr: Das Bundesverfassungsgericht hat weitere Eilanträge gegen die Corona-Notbremse des Bundes abgelehnt. Dabei gehe es um Kontaktbeschränkungen sowie die Schließung von Schulen, kulturellen Einrichtungen und Teilen des Einzelhandels, teilte das Gericht am Donnerstag in Karlsruhe mit. Ob die Vorschriften vereinbar mit dem Grundgesetz sind, müsse im Hauptsacheverfahren geklärt werden.

Niedersachsen hebt Testpflicht für Einzelhandel auf

Update vom 20. Mai, 17.08 Uhr: Und gleich die nächste große Lockerung der Corona-Maßnahmen in einem Bundesland. Niedersachsen hebt die Testpflicht für den Einzelhandel ab Dienstag nach Pfingsten auf. Voraussetzung ist eine Inzidenz unter 50 in der jeweiligen Region. Dies geht aus dem Entwurf einer kurzfristigen Lockerung der Corona-Beschränkungen des Landes hervor. Für die Außen-Gastro bleibt die Testpflicht aber vorerst bestehen.

Saarland will noch im Mai Innen-Gastro öffnen

Update vom 20. Mai, 16.30 Uhr: Paukenschlag! Nachdem immer mehr Bundesländer aktuell die Corona-Maßnahmen lockern, kündigt CDU-Ministerpräsident Tobias Hans nun laut Medienberichten den ganz großen Corona-Knaller an: das Saarland will demnach ab dem 31. Mai die Innengastronomie wieder öffnen. Auch Hotels und Campingplätze sollen dann unter Einhaltung eines Hygienekonzepts wieder für Gäste öffnen.

Auch Bus- und Schiffsreisen dürften dann wieder loslegen. Bereits ab Pfingstmontag (24. Mai) sollen nach dem Perspektivplan laut Hans Strandbäder und Freibäder wieder öffnen. Auch Kletterparks und andere Freizeitaktivitäten im Außenbereich sind dann wieder erlaubt - immer in einer Gruppengröße von bis zu zehn Personen. Gesang und Musik sei draußen ebenfalls möglich. Auch hier bestehe Testpflicht, wenn man nicht vollständig geimpft sei.

Bei allen Schritten sei Voraussetzung, dass die landesweite Inzidenz stabil unter 100 liege. Aktuell liegt dieser Wert im Saarland bei 78,2.

Corona in Deutschland: Infektionszahlen sinken weiter - Weniger Patienten auf Intensivstationen

Update vom 20. Mai, 14.50 Uhr: Die Corona-Zahlen sinken täglich, die Lage in Deutschland scheint sich sichtlich zu entspannen. Und auch auf den Intensivstationen in Deutschland geht die Zahl der Covid-19-Patienten in Behandlung weiter zurück. 3594 dieser
Erkrankten werden derzeit noch in Kliniken versorgt, wie es im Report des Robert Koch-Instituts mit Daten des Divi-Intensivregisters vom Donnerstag heißt. Das sei ein Rückgang um 114 im Vergleich zum Vortag.

Zum Höhepunkt der dritten Welle in den Krankenhäusern Ende April waren mehr als 5100 Covid-19-Patienten zeitgleich auf
Intensivstationen versorgt worden. Seit Anfang Mai ist die Entwicklung rückläufig. Der Anteil der Patienten, die invasiv beatmet
werden, wird derzeit mit 63 Prozent angegeben. Eine Trendumkehr zeichnet sich mittlerweile auch bei der Anzahl der Intensivbereiche ab, die eine eingeschränkte Betriebssituation melden.

Volksfeste im Spätsommer? Laschets Minister machen wieder Hoffnung auf (fast) alles

Update vom 20. Mai, 12.50 Uhr: Die Corona-Zahlen in Deutschland sinken, immer mehr Bundesländer lockern die strengen Maßnahmen und Regeln. Während einige Experten bereits vor einer möglichen vierten Welle im Herbst warnen, machen die beiden NRW-Minister Andreas Pinkwart, Wirtschaftsminister von NRW, und Karl-Josef Laumann, Gesundheitsminister von NRW, Hoffnungen auf Volksfeste im Spätsommer. Wie die beiden Minister am Donnerstag erklären, könnten mit einem Hygienekonzept möglicherweise erste regionale Volksfeste unter freiem Himmel stattfinden.

„Sinkende Infektions- und steigende Impfzahlen schaffen in vielen Bereichen Öffnungsperspektiven“, zitieren Medien übereinstimmend die beiden Minister. Pinkwart erklärte demnach sogar: „Bei einem weiteren Rückgang des Infektionsgeschehens bestehen für traditionelle, regionale Volksfeste unter freiem Himmel gute Aussichten für den Spätsommer“. Wichtige Voraussetzung sei ein Hygienekonzept. Dass genau solche Veranstaltungen auch innerhalb der Corona-Pandemie funktionieren könnten, glaubt Gesundheitsminister Laumann. Das hätten die im vergangenen Jahr temporär geöffneten Freizeitparks gezeigt.

Corona in Deutschland: Impfpriorisierung ab dem 7. Juni aufgehoben - Michael Müller zeigt sich begeistert

Update vom 20. Mai, 10.15 Uhr: Lange wurde über die Impfpriorisierung in Deutschland beratschlagt und diskutiert, ab dem 7. Juni soll sie nun aufgehoben werden. Aus der Sicht des regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller, ist das ein „folgerichtiger Schritt“. Mit der Priorisierung sei vielen Älteren, Vorerkrankten und Berufsgruppen geholfen worden, sagte der derzeitige Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag im ZDF-„Morgenmagazin“.

Jetzt sei es angesichts deutlich ansteigender Impfstofflieferungen im Juni richtig, auch jenseits der Priorisierung allen eine Chance zu geben. „Wir wissen: Die Termine sind abhängig von den Impfstofflieferungen und das geht auch alles nicht sofort.“ Mit Blick etwa auf Studierende könne man aber nicht länger sagen: „Jüngere bekommen nicht einmal eine Chance auf einen Termin.“

Corona in Deutschland: RKI veröffentlicht aktuelle Infektionszahlen

Update vom 20. Mai, 7.05 Uhr: Das Covid-19-Dashboard des RKI ist nun aufrufbar. Die am Donnerstagmorgen gemeldeten Zahlen bestätigen den positiven Trend der vergangenen Tage und Wochen. Das RKI meldet 12.298 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages in Deutschland. Das ist erneut ein deutlicher Rückgang im Vergleich zur Vorwoche. Am vergangenen Donnerstag wurden noch 17.419 neue Corona-Fälle registriert.

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist ebenfalls gesunken. Laut RKI lag der Wert am Donnerstag bei 68,0 (Vortag: 72,8). Zudem wurden dem Institut insgesamt 237 neue Covid-19-Todesfälle gemeldet.

Update vom 20. Mai, 6.44 Uhr: Die aktuellen Corona-Zahlen des RKI verspäten sich heute. Am Donnerstagmorgen werden die Daten des RKI-Dashboard derzeit aktualisiert. Sobald die neuen Fallzahlen verfügbar sind, informieren wir Sie in unserem News-Ticker.

Corona in Deutschland: Indien-Mutante erfordert „besondere Aufmerksamkeit“ vom RKI

Am Mittwochabend gab das RKI bekannt, dass der Anteil der als besorgniserregend eingestuften Corona-Variante aus Indien an untersuchten Proben in Deutschland weiter relativ gering ist (siehe Update vom 19. Mai, 20.57 Uhr). Befürchtet wird, dass sie ansteckender sein könnte als bisherige Varianten. Auch könnte sie die Wirksamkeit der Impfung schwächen. Was man beobachte, sei „eine leichte Einschränkung, aber kein vollständiges Versagen der Impfungen“, sagte die Virologin Sandra Ciesek kürzlich im NDR. Experten betonten in den vergangenen Wochen, es gebe anhand der bisherigen Datenlage noch eine Reihe von Unsicherheiten.

Die Mutante aus Indien habe mehrere Untervarianten: In Großbritannien, wo der Anteil der indischen Mutation höher ist als in Deutschland, ist B.1.617.2 als besorgniserregend im Fokus. Seit Mitte April sieht das RKI hierzulande einen stark steigenden Anteil dieser Untervariante. Sie erfordere „besondere Aufmerksamkeit“, hieß es im Bericht des RKI weiter. Auch Virologe Hendrik Streeck ordnete die Gefahr durch die Ausbreitung der indischen Corona-Variante* ein.

Corona in Deutschland: Anteil der indischen Mutante laut RKI weiter auf niedrigem Niveau

Update vom 19. Mai, 20.57 Uhr: Nach RKI-Angaben beträgt der Anteil der indischen Mutation an den untersuchten Corona-Infektionen in Deutschland aktuell zwei Prozent. Das geht aus einem Bericht des Instituts hervor, der sich auf die Woche zwischen dem 3. und 9. Mai bezieht. Demgegenüber ging der Anteil der britischen Variante leicht zurück und lag nun bei 87 Prozent. Zuvor hatte dieser Wert stets bei über 90 gelegen.

Nach RKI-Einschätzung wird die Indien-Mutante zwar vermehrt nachgewiesen, ihr Anteil bleibt aber auf niedrigem Niveau. „Die Variante B.1.617.3 spielt bisher keine Rolle, global wird ihr Anteil an allen B.1.617 Varianten auf nur 1,5% geschätzt“, schreibt das RKI in dem Bericht vom 19. Mai.

Corona in Deutschland: Impfungen sogar in der Kirche

Update vom 19. Mai, 15.31 Uhr: Seit diesem Mittwoch impft ein Hausärzteteam im Ruhrgebiet einmal wöchentlich - und zwar in einer Kirche. Am ersten sollten bis zu 250 Patientinnen und Patienten in der St. Antonius-Kirche in Castrop-Rauxel immunisiert werden. „Bis jetzt ist alles reibungslos und gut getaktet angelaufen“, sagte der örtliche Pastor Bernhard Dlugos der dpa zum Start der Aktion.

In Abstimmung mit den Gemeindegremien habe er die Kirche gerne für diesen Zweck zur Verfügung gestellt, weil in der nahegelegenen Gemeinschaftspraxis nicht ausreichend Platz war. Die Resonanz auf das Angebot sei sehr positiv. „Endlich steht Kirche mal für etwas, was die meisten als positiv empfinden“, sagte Dlugos. Immerhin seien Barmherzigkeit und Krankensorge schon immer Aufgabe von Kirche gewesen.

In den vergangenen Monaten sei die Kirche bereits für die Gottesdienste so eingerichtet worden, dass das Einhalten der Corona-Hygiene und Abstandsregeln gut umsetzbar sei. Im Hauptschiff ist zum Beispiel jede zweite Kirchenbank gesperrt. Bis zu vier Ärzte waren zum Start im Einsatz. Auch die Zweitimpfungen werden wieder in der Kirche stattfinden.

Ein Hausarzt impft in der katholischen Kirche St. Antonius in Castrop-Rauxel einen Patienten mit dem Corona-Impfstoff von Astrazeneca.
Soll jetzt einmal wöchentlich zum Impfzentrum werden: die katholische Kirche St. Antonius in Castrop-Rauxel. © Federico Gambarini/dpa

Corona in Deutschland: Zahl der täglichen Impfungen im Wochenvergleich niedriger

Update vom 19. Mai, 14.51 Uhr: Die Zahl der täglichen Corona-Impfungen ist im Vergleich zur Vorwoche deutlich gesunken. Nach Angaben des RKI vom Mittwochvormittag wurden am Vortag 828.213 Menschen immunisiert - in der Vorwoche waren es mehr als eine Million.

Gestiegen ist hingegen der Anteil der Zweitimpfungen: Bei 40 Prozent der Impfungen handelte es sich am Dienstag um die jeweils zweite Injektion. Damit sind bisher 38,1 Prozent (31,7 Millionen) der Deutschen mindestens einmal und 11,9 Prozent (9,9 Millionen) vollständig geimpft.

Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften verzeichnet das Saarland mit 42,4 Prozent. Sachsen liegt mit 33 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück.

Update vom 19. Mai, 12.45 Uhr: In Nordrhein-Westfalen sollen ab Montag, den 31. Mai, landesweit alle Schüler wieder Präsenzunterricht erhalten. Das kündigte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Mittwoch im Landtag in Düsseldorf an. Die Entscheidung gelte für alle Schulformen und bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 100.

Corona in Deutschland: Streeck fordert, entscheidenden 2020-Fehler zu vermeiden

Update vom 19. Mai, 12.03 Uhr: Bereits vor einigen Tagen warnte der Virologe Hendrik Streeck vor einer möglichen vierten Welle der Corona-Pandemie in Deutschland*. In einem Gespräch mit dem Fernsehsender ntv sprach er nun erneut über einen möglicherweise drohenden Lockdown im kommenden Herbst und wie dieser verhindert werden kann.

„Einer der stärksten Effekte, von denen wir bei Coronaviren wissen, ist die Saisonalität - dass durch wärmeres Wetter, höhere UV-Strahlung und viele andere Faktoren die Zahlen zum Sommer nach unten gehen“, erklärte Streeck im Interview. Daher halte er es für wahrscheinlich, dass es in diesem Jahr zu einem ähnlichen Verlauf wie 2020 kommt. „Aber im Herbst kann es sein, dass die Zahlen wieder ansteigen“, mahnte er. Um einen dann drohenden Corona-Lockdown zu verhindern, sei es notwendig, „die Sommermonate dazu nutzen, sich vorzubereiten“, so der Aufruf des Virologen. Genau das wurde in den Sommermonaten 2020 verschlafen.

Virologe Hendrik Streeck in einem Labor des Instituts für Virologie an der Uniklinik in Bonn.
Virologe Hendrik Streeck warnt vor einem möglichen Lockdown im Herbst 2021. (Archivbild) © Federico Gambarini/dpa

Corona in Deutschland: Nur noch ein Bundesland über Notbremsen-Grenzwert

Erstmeldung vom 19. Mai: Berlin - Vor dem anstehenden Pfingstwochenende scheint sich die Corona-Lage in Deutschland weiter zu entspannen. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen* geht im Vergleich zu den Vorwochen deutlich zurück. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz, einer der entscheidenden Werte für mögliche Lockerungen und das Vorgehen der Politik, geht ebenfalls zurück. Laut Robert-Koch-Institut (RKI)* lag der bundesweite Wert am Mittwochmorgen bei 72,8.

Die Maßnahmen der Bundes-Notbremse, unter anderem mit umstrittenen Ausgangsbeschränkungen, scheinen gewirkt zu haben. Inzwischen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz nur noch in einem deutschen Bundesland über dem Notbremsen-Grenzwert von 100. Laut RKI lag der Inzidenzwert in Thüringen am Mittwoch bei 115,3. Mit Schleswig-Holstein (32,4), Hamburg (35,3) und Niedersachsen (49,9) haben drei Bundesländer sogar die 50er-Marke unterschritten.

Corona in Deutschland: Bundesweite Aufhebung der Impfpriorisierung

Vielerorts sind dadurch Erleichterungen möglich geworden. Auch in Bayern wurden zahlreiche Corona-Lockerungen beschlossen. Bei einer konstanten Inzidenz unter 100 dürfen unter anderem Biergärten öffnen und auch Kultureinrichtungen mit einem negativen Corona-Test* besucht werden.

Die Corona-Impfkampagne* in Deutschland nimmt ebenfalls immer weiter an Fahrt auf. Mittlerweile haben laut den Daten des Impfdashboards 37,5 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Erstimpfung erhalten. Mehr als 9,5 Millionen Menschen in Deutschland wurden bereits vollständig geimpft. Ab dem 7. Juni soll das Tempo weiter erhöht werden. Dann soll die Priorisierung bei den Impfungen bundesweit aufgehoben werden, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Montag (17. Mai) mitteilte. Im Vorfeld waren bereits einige Bundesländer in dieser Hinsicht vorgeprescht.

Corona in Deutschland: Weltärztechef kritisiert Mediziner - „Nicht ganz logisch“

Die Aufhebung der Impfpriorisierung sorgte allerdings nicht ausschließlich für Freude, sondern auch für heftige Kritik - sowohl von Bürgern* als auch von Ärzten. Sie befürchten aufgrund des Andrangs große Herausforderungen für das Praxispersonal. Die Argumentation vieler Mediziner sei allerdings „nicht ganz logisch“, bemängelte Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender des Weltärztebundes, am Mittwoch im Deutschlandfunk. „Die Hausärzte sind überfordert mit dem plötzlichen Abschaffen der Impfpriorisierung. Dabei haben sie das selber gefordert“, so Montgomery.

Weltärzte-Chef Frank Ulrich Montgomery.
Weltärzte-Chef Frank Ulrich Montgomery hat wenig Verständnis für die Kritik der Hausärzte an der Aufhebung der Impfpriorisierung. (Archivbild) © Guido Kirchner/dpa

Er verteidigte den Zeitpunkt der Aufhebung der Priorisierung. Den vulnerablen Gruppen der obersten beiden Prioritätsstufen habe man bislang „mit Sicherheit“ ein Impfangebot machen können. Manche seien nicht erreichbar oder wollten schlicht nicht. „Jetzt muss doch nicht der ganze Rest der Gesellschaft darauf warten, dass auch der letzte Impf-Zauderer und Impf-Zögerer geimpft ist, bevor die anderen Gruppen geimpft werden dürfen“, verteidigte Montgomery die Aufhebung der Impfpriorisierung. Das zentrale Problem sei weiterhin der Mangel an Corona-Impfstoff*. (ph/dpa) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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